Praktika

Bei vielen Studiengängen sind ein oder mehrere Praktika Voraussetzung. Und auch sonst kann es nie schaden, schon ein paar berufliche Erfahrungen gesammelt zu haben - wenn auch meistens unentgeltlich. Ein Praktikum bietet euch die Möglichkeit, einen kleinen Einblick in das Berufsleben zu gewinnen, und gleichzeitig könnt ihr euch darüber klar werden, ob der jeweilige Beruf euren Vorstellungen für eine spätere Festanstellung entspricht.

Ein Praktikum kann unterschiedlich lang dauern: von zwei Wochen, wobei es sich meist um Schülerpraktika handelt, bis hin zu einem gesamten Jahr oder gar länger. Hast du schon Erfahrungen mit einem Praktikum gesammelt?

Ratgeber – Bezahlte oder nicht bezahlte Praktika?

In der Regel werden Praktika nicht bezahlt, aber in manchen Fällen habt ihr Anspruch auf Vergütung. Dazu gehören allerdings nicht die normalen Praktika im Rahmen der Schul- oder Hochschulausbildung, wobei aber von vielen Arbeitgebern freiwillig ein kleiner Betrag als Aufwandsentschädigung gezahlt wird.

Auch sogenannte „Schnupperpraktika“, in denen man ein Unternehmen kennen lernen soll, müssen nicht vergolten werden, dürfen aber deshalb auch nicht länger als wenige Tage oder Wochen dauern.

Wer dagegen kein Pflichtpraktikum laut Prüfungs- oder Studienordnung macht und wie eine normale Arbeitskraft eingesetzt wird, hat auch Anspruch auf eine Vergütung. Das ist dann der Fall, wenn man an feste Zeiten gebunden ist, Pflichten im Unternehmen übernimmt und „wertvolle“ Tätigkeiten verrichtet. Auch wenn es im Praktikumsvertrag anders festgehalten ist, kann man in diesem Fall auf eine Bezahlung bestehen.
Allerdings sollte man das eigentliche Ziel eines Praktikums dabei nicht aus den Augen verlieren: fürs Leben lernen und wichtige Erfahrungen sammeln, die nach der Ausbildung den eigenen Lebenslauf bei der Jobsuche aufwerten können.

Praktikumsangebote

Praktikumsangebote gibt es eigentlich genug, nur zu dumm, wenn man nicht weiß, wo man suchen soll. Angebote für Praktika findet ihr unter anderem auf diesen Seiten:

praktikum-info.de

praktika.de

Praktikumszeugnis

Nach Beendigung eines Praktikums bekommt man in der Regel ein Praktikumszeugnis, das man bei späteren Bewerbungen für einen Job nutzen kann und sollte. Um mit einem solchen Zeugnis punkten zu können, ist es aber wichtig, dass Form und Inhalt stimmen, um den potenziellen Arbeitgeber zu überzeugen.

Ein abschließendes Praktikumszeugnis sollte idealerweise im Großen und Ganzen aus folgenden Abschnitten bestehen:

1. Einleitung

Zur Einleitung gehört neben den üblichen Formalitäten (Datum, Name des Praktikanten, Beginn des Praktikums) auch eine kurze Auflistung der ausgeübten Tätigkeiten im Rahmen des Praktikums, in der allerdings noch keine Leistungsbewertung enthalten sein sollte. Normalerweise wird die wichtigste Aufgabe zuerst genannt.

2. Erbrachte Leistungen

Der Arbeitgeber beurteilt in diesem Abschnitt die Leistungen des Praktikanten wie beispielsweise Motivation, Belastbarkeit, Fähigkeiten, vorhandenes und während des Praktikums angeeignetes Fachwissen, Sorgfalt und Selbständigkeit.

Falls der Praktikant während seiner Zeit im Unternehmen besondere Erfolge verbuchen kann, sollte darauf noch einmal gesondert hingewiesen werden. Am Schluss des Abschnitts wird noch einmal ein zusammenfassendes Leistungsurteil abgegeben („…zu unserer vollsten Zufriedenheit…“ gilt als beste Bewertung).

3. Sozialverhalten

Für die Arbeit in einem Unternehmen ist auch das Verhalten gegenüber den Kollegen und dem Chef sehr wichtig. Deshalb sollte in einem Praktikumszeugnis unbedingt erwähnt werden, wie der Praktikant sich in dieser Beziehung verhalten hat, ob er sich in Teams gut eingliedern konnte und wusste, wie man mit Vorgesetzten umgeht.

4. Schluss

Am Schluss des Zeugnisses müssen das Datum des Praktikumsendes sowie der Grund genannt werden, zum Beispiel „…verlässt das Unternehmen am…nach Ablauf der vereinbarten Frist“. Danach folgt üblicherweise noch ein kurzer Dank für die erbrachten Tätigkeiten und Leistungen. Das Zeugnis sollte mit dem vollen Namen und der Stellung des Vorgesetzten unterzeichnet sein.

Für das gesamte Zeugnis sind noch einige weitere Punkte zu beachten: Der Umfang sollte zwei Seiten nicht überschreiten und es ist besonders wichtig, dass keine formalen Mängel wie Rechtschreib- und Stilfehler zu finden sind. Die Sätze sollten aktiv formuliert sein und dynamische Attribute wie „engagiert“, „interessiert“ oder „motiviert“ enthalten.

Temporäre Adverbien wie „stets“ oder „immer“ werten die Beurteilung noch auf. Im Idealfall stimmt das Ausstellungsdatum des Zeugnisses mit dem Datum des Praktikumsendes überein.

Wenn all diese Punkte erfüllt sind, hat man ein optimales Praktikumszeugnis in der Tasche, um sich damit weiter zu bewerben, aber man sollte nicht vergessen: Es hängt natürlich in erster Linie vom Praktikanten selber ab, wie die Bewertung des Arbeitgebers ausfällt.

Solltest ihr euch noch keine Eindrücke über den Ablauf und die Aufgaben eines Praktikums gemacht haben können, so findet ihr im Internet genug Praktikumserfahrungsberichte.