Betriebswirtschafts­lehre (BWL)

Was ist Betriebswirtschafts­lehre?

Die Betriebswirtschaftslehre (BWL) ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaften. Sie beschäftigt sich mit den komplexen Abläufen und Entwicklungen in den einzelnen Unternehmen sowie ihren Abteilungen – während sich die Volkswirtschaft (VWL) unter anderem auf Zusammenhänge bei der Herstellung und Verteilung von Gütern und Produktionsfaktoren in der gesamten Wirtschaft fokussiert. Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und ihre zahlreichen Spezialgebiete verfolgen unter anderem das Ziel, Entscheidungsprozesse in den Betrieben zu unterstützen, neue Entwicklungen voranzutreiben und Fehlentwicklungen entgegenzusteuern. Dazu beobachten die Betriebswirte nicht nur das eigene Unternehmen, sondern auch den Markt, vorhandene und potenzielle Kunden, Mitbewerber sowie staatliche Rahmenbedingungen. Das heißt: Die Absolventen eines BWL-Studiums können mit ihrem Know-how einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, nachhaltigen Gewinn zu erwirtschaften. 

Das Studienfach lässt sich in zwei Hauptbereiche unterteilen: in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und in die Spezielle Betriebswirtschaftslehre. Die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre bildet die Grundlage des betriebswirtschaftlichen Wissens. Sie vermittelt beispielsweise erste Einblicke in die wichtigsten betriebswirtschaftlichen Themen. Zusätzlich bekommen die Studenten Fachwissen in Gebieten wie Recht, Informatik, Informationstechnologie (IT) sowie Fremdsprachen vermittelt. 

Die Spezielle Betriebswirtschaft beschäftigt sich mit Aufgaben, die nur in einer oder mehreren Branchen beziehungsweise Unternehmensteilen zum Tragen kommen. Dazu zählen unter anderem dieBetriebswirtschaftslehre für den Handel, für Banken und für die Industrie, die Bereiche Beschaffung, Controlling, Finanzwesen, Internationale Betriebswirtschaft, Logistik, Marketing, Personalwesen, Steuerwesen, Touristik, Umweltmanagement, Unternehmensführung, Unternehmensplanung sowie Wirtschaftsinformatik. 

Das Betriebswirtschafts­lehre-Studium 

Für dieses Studium entscheiden sich in Deutschland die meisten jungen Leute. Die Ausbildung wird an fast allen Universitäten und Fachhochschulen angeboten. Rund 25 Prozent brechen ihr wirtschaftswissenschaftliches Studium an den Universitäten im Verlauf des Bachelor-Studiums ab. Bei den Fachhochschulen erreicht die Abbrecherquote elf Prozent. Damit geben weniger angehende Betriebswirte ihr Studium auf als Studenten in anderen Bereichen. 

Die Hochschulen vergeben heute ihre Studienplätze für Betriebswirtschaftslehre in den meisten Fällen selbst und legen dazu für sich eigene Zulassungsbeschränkungen fest. Wer eine Zulassung erhält, darf sich nach erfolgreichem Abschluss des Studiums Bachelor nennen. Meist besteht die Möglichkeit, das Studium um einen Master zu ergänzen und damit die Karriere auf eine noch breitere Basis zu stellen.

Die Berufsfelder

Absolventen einer betriebswirtschaftlichen Hochschulausbildung verfügen über eines der breitesten Potenziale für ihren beruflichen Einsatz. Sie finden vor allem Einsatzmöglichkeiten in der Wirtschaft, in IT-Bereichen und der Wissenschaft. Besonders gefragt waren im Jahr 2012 Spezialisten für Aufgaben im Verkauf – gefolgt von Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsexperten. Auf den nächsten Plätzen: Fachleute für Unternehmensorganisation und Unternehmensstrategie, Personalwesen und Rechnungswesen (Quelle: Statistik der Bundesanstalt für Arbeit). Um einen attraktiven Einstiegsjob zu bekommen, müssen Bewerber vor allem mit guten Noten und sozialer Kompetenz überzeugen. Für Praxiserfahrungen und überdurchschnittliche Fremdsprachenkenntnisse gibt es ebenfalls Pluspunkte. Wer diese Fähigkeiten nachweisen kann, darf mit einem Einstiegsgehalt von durchschnittlich 40.000 Euro und mehr im Jahr rechnen. 

Eine Übersicht der von den Hochschulen angebotenen Studiengänge im Bereich Betriebswirtschaftslehre findest du hier.