Wirtschaftsingenieur­wesen

Was ist Wirtschaftsingenieur­wesen?

Das interdisziplinäre Wirtschaftsingenieur-Studium verbindet ingenieur- und wirtschaftswissenschaftliche Themen. Damit ist der Wirtschaftsingenieur in der Lage, Aufgaben an der Schnittstelle von Technik und Ökonomie zu übernehmen. Er kann unter anderem Preise aus ökonomischer und technischer Sicht kalkulieren oder die wirtschaftliche Effizienz der Produktion optimieren. Auf dem Lehrplan stehen mathematisch-naturwissenschaftliche, betriebs- und volkswirtschaftliche, juristische sowie technische Disziplinen. Das vielfältige Know-how der Wirtschaftsingenieure ist sehr gefragt. Dies sollte jedoch nicht der einzige Grund sein, sich für das Studium zu entscheiden. Wer sich für den Studiengang interessiert, muss sich darüber im Klaren sein, dass er ohne Leidenschaft für Naturwissenschaften in den meisten Fällen scheitern wird.    

Interessenten haben mehrere Möglichkeiten den Studiengang zu absolvieren. 1. Alternative: Sie studieren eine Ingenieurwissenschaft (zum Beispiel Maschinenbau oder Bauingenieurwesen) und Wirtschaftswissenschaften simultan. In einigen Fällen ist es möglich, Naturwissenschaften oder Informatik mit Wirtschaftswissenschaften zu kombinieren. 2. Alternative: Die angehenden Wirtschaftsingenieure absolvieren nach dem Abschluss eines Ingenieurstudiums ein Aufbau- oder Zusatzstudium mit wirtschaftswissenschaftlicher Ausrichtung. Achtung: Der Anteil an ingenieur- beziehungsweise wirtschaftswissenschaftlichen Themen an den Lehrplänen unterscheidet sich von Hochschule zu Hochschule. Der Grund sind u. a. die jeweiligen Forschungsaktivitäten und Schwerpunkte der Professoren.

Das Studium Wirtschaftsingenieur­wesen

In Deutschland können junge Leute Wirtschaftsingenieurwesen an Universitäten, Technischen Hochschulen und Fachhochschulen studieren. Viele Hochschulen verlangen vor Studienbeginn ein mehrwöchiges Praktikum, das aber auch während des Grundstudiums abgeleistet werden kann. Während des Studiums stehen zusätzliche Praxisphasen auf dem Lehrplan.

Die Regelstudienzeit für ein Bachelorstudium Wirtschaftsingenieurwesen liegt zwischen sechs und acht Semestern. Anfangs bekommen die Studenten vor allem Basiswissen in Bereichen wie zum Beispiel Technik, Mathematik, Rechnungswesen, Volkswirtschaft oder Naturwissenschaften vermittelt. Zusätzlich erlernen sie grundlegende Kenntnisse im Bereich des von ihnen gewählten ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkts.

Im Anschluss an das Bachelorstudium empfiehlt es sich, die wissenschaftliche Ausbildung mit einem Masterstudiengang zu „veredeln“. Er dauert meist drei bis vier Semester. Während dieser Zeit geht es vor allem um die Vertiefung, der im Bachelorstudium erworbenen technischen und ökonomischen Kenntnisse. Außerdem lernen die angehenden Wirtschaftsingenieure, wie sie ihre täglichen Aufgaben an der Schnittstelle von Technik und Ökonomie meistern. Deshalb steht beispielsweise Soziale Kompetenz auf dem Stundenplan.

Die Berufsfelder

Ihr umfangreiches technisches und wirtschaftliches Know-how macht Wirtschaftsingenieurinnen und Wirtschaftsingenieure für viele größere Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen interessant. Einsatzmöglichkeiten gibt es in nahezu allen betrieblichen Bereichen – von Vertrieb über Produktion und Facility Management bis hin zu Logistik, Forschung und Entwicklung und Materialwirtschaft.

Die Einstiegsgehälter der Wirtschaftsingenieure können sich in den meisten Fällen sehen lassen. Sie liegen in etwa bei 40.000 Euro brutto pro Jahr. Wer erste Berufserfahrung vorweisen kann, verdient in der Regel deutlich mehr.

Eine Übersicht der von den Hochschulen angebotenen Studiengänge im Bereich Wirtschaftsingenieurwesen findest du hier.