Der Weg zum Medizinstudium unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht zu anderen Studiengängen. Aber wenn du ihn erst einmal kennst – und das ist spätestens nach der Lektüre dieses Artikels der Fall –, dann ist es eigentlich ganz easy.
Online-Bewerbung
Nach Meinung einiger Experten ist die gute alte Bewerbungsmappe in Zukunft out. Angeblich schwört mittlerweile über die Hälfte aller Großunternehmen auf die innovative Online-Bewerbung. Egal ob die Selbstdarstellung innerhalb eines Online-Stellenmarktes, eine individuelle Bewerber-Homepage oder die Initiativbewerbung per Email – die Spielarten sind im Netz vielfältig, wenn es darum geht, als Bewerber die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
So wird’s gemacht!
Man muss sich grundsätzlich dann online bewerben, wenn dies der ausdrückliche Wunsch des Unternehmens in der Stellenanzeige ist. Ist als Kontaktanschrift lediglich die Email-Adresse angegeben, kann das der Bewerber als „Wink mit dem Zaunpfahl“ verstehen, seine Unterlagen nur „elektronisch“ zu verschicken.
Da nicht alle Firmen über die nötigen Strukturen verfügen, Onlinebewerbungen zu bearbeiten, kann man vor einer Initiativbewerbung telefonisch herausfinden, welche Bewerbungsart erwünscht bzw. bevorzugt wird.
Ganz wichtig: Man sollte die genaue Emailadresse des Personalverantwortlichen erfragen. Es kommt vor, dass Bewerbungsmails an das firmeneigene Servicecenter oder die Kundenbetreuung nicht weitergeleitet werden oder gänzlich unbearbeitet bleiben.
Aus dem Betreff der Mail sollte der Personaler entnehmen können, für welche Position man sich bewirbt. Bezieht sich die Bewerbung auf eine Stellenanzeige mit spezieller Kennziffer, muss diese unbedingt angegeben werden.
Achtet unbedingt auf eine seriöse Emailadresse – am besten mit eurem Vor- und Nachnahmen. Ein Synonym wie „partyboy@xy.de“ kommt vielleicht im Chatroom gut an, der zukünftige Chef könnte allerdings weniger begeistert reagieren. Was euch auch ins falsche Licht rücken könnte, ist eine Emailadresse des aktuellen Arbeitgebers. Man könnte daraus schließen, dass ihr private Dinge wie Bewerbungsschreiben gerne während der Arbeitszeit und auf Kosten eures Arbeitgebers erledigt.
Vor- und Nachteile der Onlinebewerbung
Der wohl größte Vorteil einer Onlinebewerbung: Sie ist längst nicht so kosten- und zeitaufwändig wie die Bewerbung per Post. Man spart Papier, Porto, überteuerte Mappen und Fotoabzüge. Der Weg zum Briefkasten entfällt und man muss nicht ständig in den Kopiershop, um neue Anschreiben, Lebenslauf etc. auszudrucken.
Daneben demonstriert der Onlinebewerber sowohl Fortschrittlichkeit als auch eine gewisse Vertrautheit mit der Welt der elektronischen Datenverarbeitung. Hat der Personalchef einen riesigen Stapel von Bewerbungsmappen durchzuackern, hebt man sich mit seinem knackigen Anschreiben per Mail vielleicht von der Konkurrenz ab.
Man kann sogar mit einer schnelleren Antwort auf sein Anschreiben rechnen, denn der Chef muss nur auf „Antworten“ klicken, um bei Interesse Kontakt mit dem Bewerber aufzunehmen.
Es gilt allerdings zu beachten, dass nicht jeder Personaler im Umgang mit dem PC genauso vertraut ist wie der Onlinebewerber – gerade ältere Semester stehen häufig auf Kriegsfuß mit den „neuen Medien“.
Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen sind oft nur wenige Rechner verfügbar. Oder – noch schlimmer – es können interne Computerprobleme auftreten, wodurch eine Onlinebewerbung trotz perfekter Präsentation einfach „untergeht“.
Also immer vorher nachfragen, auf welchem Wege die Bewerbung beim Unternehmen eingehen soll!
Auf die Form kommt es an
Viele Bewerber neigen dazu, in einer Email einen lapidareren Ton anzuschlagen oder es mit der Orthographie nicht so genau zu nehmen. Dabei gelten bei einer Onlinebewerbung die gleichen formalen Regeln wie bei einem postalischen Anschreiben. Ein makelloser Stil hebt euch positiv von jenen Bewerbern ab, denen das nicht bewusst zu sein scheint.
Beschränkt man sich auf ein kurzes und prägnantes Anschreiben inklusive eines aussagekräftigen Lebenslaufs zur ersten Kontaktaufnahme, wird einen der Personaler bei Interesse auffordern, eine konventionelle Mappe nachzusenden. Man kann natürlich auch die kompletten Unterlagen einscannen und als Dateianhänge versenden, das sollte aber nur nach Absprache mit dem zukünftigen Arbeitgeber geschehen. In einem kurzen Anschrieben im jeweiligen Mail-Textformat verweist man auf den Anhang mit den Bewerbungsunterlagen, die im sicheren pdf-Format versendet werden sollten.
Andere Anhänge lassen sich nicht von jedem öffnen, enthalten Viren oder müssen minutenlang herunter geladen werden – und werden vom Chef mangels Zeit und Lust ungelesen in den Papierkorb verschoben. Es empfiehlt sich daher, die Mail probeweise an sich selbst zu senden, um Fehler rechtzeitig ausbügeln zu können.
Das A und O ist auch bei der Onlinebewerbung die Vollständigkeit der Unterlagen. Es muss im Anschreiben deutlich werden:
- Für welche Stelle man sich bewirbt
- Erscheinungsdatum und Quelle der Anzeige
- Die vollständige Anschrift des Bewerbers
Einige Unternehmen bieten bei Stellenausschreibungen spezielle Bewerbungsformulare an, von denen man dann natürlich Gebrauch machen und nichts „eigenes“ verschicken sollte.
Online-Bewerbungsformulare
Firmeneigene Formulare können sehr unterschiedlich gestaltet sein. Manche lassen durch große Textfelder viel Spielraum für eigene Formulierungen, andere sind in genaue Kategorien unterteilt und verlangen stichwortartige Antworten vom Bewerber. Diese „Befragungen“, bei denen biographische Daten, berufliche Stationen, Soft Skills usw. abfragt werden, dienen einer ersten Vorauswahl.
Es ist in der Regel nicht möglich, Zeugnisse und Passfotos als Datei anzuhängen.
Man muss unbedingt darauf achten, ob ein Textfeld für das Anschreiben vorgesehen ist – denn es bildet auch online das „Herzstück“ der Bewerbung. Übersieht man es, landet man mit ziemlicher Sicherheit im Papierkorb.
Die Bewerbungshomepage
So mancher Onlinebewerber verfügt über eine eigene Homepage, die – anspruchsvoll und niveauvoll gestaltet – gerade in der Multimediabranche als echte Referenz betrachtet wird. Es sollte sich von selbst verstehen, dass es sich dabei ausschließlich um eine Bewerbungshomepage halten sollte, auf der private Urlaubsfotos, Foren oder unseriöse Links nichts zu suchen haben.
Auf dieser medialen Visitenkarte kann man sämtliche ergänzende Informationen zusammenstellen, für die in der Bewerbung kein Platz mehr war. Bewirbt man sich bei einem internetnahen Unternehmen, werten Personaler die Page bereits als erste Arbeitsprobe.
Eine konventionelle Bewerbungsmappe muss den Anspruch erfüllen, formal und inhaltlich möglichst perfekt gestaltet zu sein. Gleiches gilt für die eigene Präsentation im Netz. Fehler wie:
- ein liebloses Layout
- eine unübersichtliche Gestaltung
- übertriebener technischer „Schnickschnack“
- eine knallige Optik
können auf Kosten einer guten Benutzerführung gehen und den Betrachter, in dem Fall den Personalchef, entnervt aufgeben lassen. Dann wäre der Schuss nach hinten losgegangen.
Die Frage, ob Online- oder herkömmliche Bewerbungsmappe, sollte jeder für sich selbst abwägen. Es ist sicherlich kein Nachteil, wenn man beides kombiniert.
Informiert euch beim Arbeitgeber über die Bewerbungsformalitäten, sendet eine interessante und aussagekräftige Kurzbewerbung per Post oder Mail, verweist auf eine perfekt gestaltete Bewerbungshomepage und ihr seid auf der sicheren Seite.