Pharmazie

Was ist Pharmazie?

Die Pharmazie befasst sich mit der Zubereitung, Wirkung und Anwendung von Arzneimitteln in Industrie und Apotheken. Dazu kombiniert sie Aspekte aus verschiedenen Naturwissenschaften - insbesondere aus Biologie, Chemie und Physik.

Zur modernen Pharmazie zählen vor allem diese Bereiche: Die Pharmazeutische Chemie, heute auch Medizinische Chemie genannt, beschäftigt sich mit der Lehre von der chemischen Struktur von Wirk-, Hilfs- und Schadstoffen. Die Pharmazeutische Biologie betrachtet die Nutzung biologischer Quellen von Naturstoffen, wie z.B. Heilpflanzen. Die Pharmazeutische Technologie widmet sich der Zubereitung von Arzneimitteln. Die Pharmakologie betrachtet die Wirkung, Entwicklung und Anwendung von Arzneimitteln. Die Klinische Pharmazie befasst sich mit der Optimierung der Arzneimittelanwendung am Patienten und soll eine Verbindung zwischen der pharmazeutischen Theorie und Praxis herstellen. Hier wird im Gegensatz zur Pharmakologie der Patient und nicht das Medikament in den Mittelpunkt gestellt.

Das Pharmazie-Studium 

Die Regelstudienzeit für ein Pharmazie-Studium liegt bei acht Semestern. Die Approbationsordnung für Apotheker regelt das bundesweit einheitliche Studium. Es handelt es sich dabei um eine sehr praktisch angelegte Ausbildung, bei der die Studenten - natürlich neben den theoretischen Grundlagen - zahlreiche Praktika absolvieren müssen. Diese Praktika sind ,,Unterrichtspraktika" und werden, bis auf das ,,Praktische Jahr" sowie acht Wochen Famulatur, an der Universität absolviert.

Zum erfolgreichen Abschluss des Studiums gilt es, eine Pharmazeutische Prüfung zu bestehen, die in drei Abschnitte unterteilt ist. Der erste Abschnitt dieser Prüfung findet nach dem Grundstudium, also in der Regel nach vier Semestern Studienzeit, statt. Der zweite Abschnitt schließt sich an das Hauptstudium, also in etwa an das achte Semester, an. Dann folgt, ähnlich wie in der Medizin, das Praktische Jahr, das zur Hälfte in einer öffentlichen Apotheke und zur anderen Hälfte in einem Krankenhaus, in der pharmazeutischen Industrie, in einem universitären Forschungsinstitut oder in ähnlichen Einrichtungen absolviert werden kann. Nach diesen zwölf Monaten findet der dritte und letzte Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung statt. Mit dem Studienabschluss erhält der Student schließlich die Approbation zum Apotheker. 
Wer Interesse daran hat, in Wissenschaft und Forschung zu arbeiten, der kann an das Pharmazie-Studium eine Promotion anhängen.

Achtung: Wer in der Schule die Fächer Mathematik, Biologie und Chemie niemals richtig mochte, dem fehlen wichtige Voraussetzungen für ein Pharmazie-Studium.


Strenge Zulassungsbedingungen

Die Studienplätze für angehende Pharmaziestudenten reichen in Deutschland nicht aus, um jedem Bewerber seinen Studienwunsch zu erfüllen. Deshalb sind die Zulassungsbedingungen besonders streng. So gehört die Pharmazie zu den bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen. Der Numerus Clausus (NC) liegt je nach Bundesland zwischen 1,0 und 1,5.

Achtung: An manchen Unis werden einige Studienplätze durch ein Losverfahren vergeben. Dadurch haben Bewerber mit einem schlechteren Notendurchschnitt hin und wieder doch noch die Chance, ein Pharmazie-Studium zu beginnen.

Die Berufsfelder 

In der Pharmazie ist der Beruf des Apothekers am weitesten verbreitet. Seine Aufgaben sind es, die Menschen mit Medikamenten zu versorgen und sie diesbezüglich zu beraten. Als wichtiges Bindeglied zwischen der Pharmaindustrie, den Ärzten und der Bevölkerung arbeiten die weitaus meisten ehemaligen Pharmazie-Studenten in öffentlichen Apotheken. Pharmazeuten, die in der pharmazeutischen Industrie tätig sind, beschäftigen sich vornehmlich mit der Entwicklung von Arzneimitteln, der Qualitätskontrolle von Heilmitteln sowie der Zulassung von Medikamenten. Darüber hinaus können Pharmazeuten in der Lehre tätig sein und zum Beispiel an Hochschulen das Fach Pharmazie unterrichten. Aber auch bestimmte Bereiche in der Verwaltung oder im Journalismus bieten in einigen Fällen interessante Arbeitsfelder für Pharmazeuten.

Zukunftsaussichten für Pharmaziestudenten 

Die Arbeitslosenquote bei Apothekern ist, trotz Einsparungen im Gesundheitswesen nach wie vor minimal. Die Zeichen stehen gut, dass dies auch längerfristig so bleibt. Dafür spricht u. a. der bevorstehende Generationswechsel in den Apotheken. So wird nach Informationen der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände bis zum Jahr 2020 jeder fünfte Apotheker in Rente gehen. In dieser Zahl sind nicht nur die Apothekenbetreiber, sondern auch deren Mitarbeiter enthalten. Und das begrenzte Angebot an Studienplätzen macht es unmöglich, in Deutschland mehr Pharmazeuten auszubilden.

Das klingt im ersten Augenblick ziemlich verheißungsvoll. Das Pharmazie-Studium garantiert den Absolventen jedoch längst nicht in allen Fällen ein gutes Gehalt. Gehalt. Apotheker verdienen im ersten Berufsjahr in einer öffentlichen Apotheke im Monat rund 3.000 Euro brutto. Wer bereit ist, eine Anstellung in einer ländlicheren Gegend anzunehmen, anstatt in einer größeren Stadt zu arbeiten, kann meist einen Zuschlag aushandeln. Trotzdem liegen z. B. junge Ärzte in einem kommunalen Krankenhaus mit einem Einstiegsgehalt von monatlich 4.000 Euro brutto immer noch deutlich über gerade approbierten Pharmazeuten in öffentlichen Apotheken. Wer in einer Krankenhausapotheke arbeitet, bekommt in der Regel ein höheres Gehalt als sein Berufskollege in einer öffentlichen Apotheke. Auch in der Industrie werden Pharmazeuten oft besser bezahlt.

Wenn ihr weitere Informationen rund um das Pharmazie-Studium haben wollt, dann schaut doch mal auf den Seiten des Bundesverbandes für Pharmaziestudierende vorbei. Dort gibt es neben Tipps zum Studienverlauf auch eine Börse, in der man Plätze für das Praktische Jahr suchen und anbieten kann.

Eine Übersicht der von den Hochschulen angebotenen Studiengänge im Bereich Pharmazie findest du hier.