Der Weg zum Medizinstudium unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht zu anderen Studiengängen. Aber wenn du ihn erst einmal kennst – und das ist spätestens nach der Lektüre dieses Artikels der Fall –, dann ist es eigentlich ganz easy.
Büffeln bis der Arzt kommt
Mathis, wann war dir klar, dass du Medizin studieren willst?
Klar war immer schon, dass ich etwas Soziales machen und Menschen helfen möchte. Die Entscheidung für Medizin fiel, als ich in der Oberstufe war. Ich habe mich mit einigen Mediziner*innen im Bekanntenkreis darüber ausgetauscht und das hat mir bei der Entscheidungsfindung sehr geholfen. Zwar hatte ich nicht den besten Notendurchschnitt, aber einen Versuch war es wert.
Scheint geklappt zu haben. Mit oder ohne Wartesemester?
Zu meinem eigenen Erstaunen: ohne! Ich habe zwei Tage vor der Mathe-Abi- Prüfung den Medizinertest gemacht. Ich habe also in der Zeit nicht nur Mathe geübt, sondern mich auch auf den Test vorbereitet, so gut es ging.
Puh, wenn ich daran zurückdenke, das war schon eine ziemliche Büffelei, beides parallel.
Ich habe mir Literatur mit Originaltests besorgt und dann habe ich mich bei der Agentur für Arbeit zu einem Probetest unter Originalbedingungen angemeldet. So wusste ich also ungefähr, was mich erwartet, auch wenn man natürlich nie weiß, was genau im Endeffekt abgefragt wird.
Wie ging es weiter, hat das mit dem Mathe-Abi noch geklappt?
Ja, das hat geklappt! Ich habe ziemlich viel Zeit auf hochschulstart.de verbracht, um mir dort die in Frage kommenden Universitäten rauszusuchen.
Dann bin ich noch für ein Soziales Jahr in ein Krankenhaus nach Ghana gegangen. Währenddessen erhielt ich die Zusage.
Also musstest du das Jahr in Ghana abbrechen und direkt zum Studium „antreten“?
Nein. Das Soziale Jahr in Ghana habe ich noch zu Ende gemacht und mich um die Vorbereitung auf das Studium dann direkt danach gekümmert.
Und welche Uni ist es letztendlich geworden?
Ich bin an die Philipps-Universität Marburg gegangen. Und im Nachhinein froh, dort gelandet zu sein. Die Stadt, das Studium, die Kommiliton*innen – alles passte perfekt für mich. Nichtsdestotrotz hänge ich auch an meiner Heimat, Familie und Freund*innen. Beruflich sehe ich mich künftig also wieder in der Nähe meiner Heimat (Hagen a. T. W.). Und mein Praktisches Jahr absolviere ich derzeit im Franziskus-Hospital Harderberg der Niels-Stensen-Kliniken in Osnabrück, das ist sozusagen um die Ecke. Es gefällt mir richtig gut! Für mich steht schon fest, dass ich unbedingt in einer Klinik arbeiten möchte, am liebsten im Bereich der Anästhesie.