Der Weg zum Medizinstudium unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht zu anderen Studiengängen. Aber wenn du ihn erst einmal kennst – und das ist spätestens nach der Lektüre dieses Artikels der Fall –, dann ist es eigentlich ganz easy.
Oder oder und?
Das Abi steht vor der Tür und du stellst dir die Frage aller Fragen: Ausbildung oder Studium? Mach doch einfach beides: Ausbildung UND Studium.
Je nachdem, wofür du dich interessierst und wie du deinen Schwerpunkt legen willst, hast du entweder die Möglichkeit, ein ausbildungsintegrierendes duales Studium zu absolvieren, bei dem du am Ende tatsächlich eine abgeschlossene Ausbildung und einen Hochschulabschluss (Bachelor) erhältst. Oder du entscheidest dich für die andere Option – das praxisintegrierende duale Studium. Hier liegt der Fokus auf dem Hochschulabschluss und das Studium wird begleitet von mehreren längeren Praxisphasen in einem Unternehmen.
Hier ist eine kleine Entscheidungshilfe. Finde heraus, was dir wichtig ist und welche Vor- & Nachteile für dich entscheidend sind.
All-In One.
Ein duales Studium ist abwechslungsreich, weil es sich in praktische und theoretische Blöcke unterteilt. So kannst du Erlerntes auch direkt im beruflichen Kontext anwenden. Das ist besonders nachhaltig fürs Köpfchen. Und du hast am Ende sogar noch zwei Abschlüsse in der Tasche, wenn du dich für die ausbildungsintegrierte Form des dualen Studiums entscheidest.
Gute Aussichten.
Die Zukunft gehört dir. Absolvent*innen mit dualem Studium sind bei Personaler*innen und Unternehmen sehr gefragt. Ihnen eilt der Ruf voraus, dass sie belastbar und gut organisiert sind. Es kann aber genauso gut sein, dass du dir gar nicht erst einen Job suchen musst, weil der Betrieb, in dem du den praktischen Teil des Studiums absolvierst, dich übernehmen wird. Das wird übrigens in manchen Fällen schon vor Antritt des Studiums vertraglich vereinbart.
Turbo(studien)gang.
Schneller geht׳s nicht: Ausbildung plus Bachelor in sechs bis sieben Semestern. Das geht nur mit einem dualen Studium. Es bleibt zwar wenig Zeit für anderes, aber dafür ist der Zeitraum überschaubar.
Money on Top.
Du verdienst dein eigenes Geld. Im Gegensatz zu anderen Studiengängen ist das duale Studium in der Regel damit verbunden, dass du im praktischen Teil Geld verdienst. In der Regel entspricht das Gehalt dem einer Ausbildung im entsprechenden Beruf. Manchmal übernehmen die Betriebe auch die Studiengebühren.
Viel Arbeit.
Zwei Abschlüsse parallel zu machen – du ahnst es schon –, das bedeutet auch besonders viel Arbeit. Ein duales Studium ist straff organisiert und vorlesungsfreie Zeit heißt dann nicht Freizeit, sondern Arbeiten oder zum Teil sogar „Doppelschicht“, denn wenn Klausuren und Prüfungen anstehen, kann es auch vorkommen, dass du nach der Arbeit noch an den Schreibtisch zum Lernen gehst.
Prüfe, wer sich bindet.
Die genannten Vorteile sind auch ein Grund, warum sich viele überhaupt für ein duales Studium entscheiden. Im Umkehrschluss kann das bedeuten, dass die Arbeitgeber*innen „freie Wahl“ haben und nur die besten eine Chance auf einen Arbeitsplatz haben. Wird dieser schon vor dem Studium vertraglich vereinbart, bedeutet es auf der einen Seite Sicherheit, auf der anderen aber auch frühe Bindung für dich. Auch in dem Fall, wenn du eigentlich lieber woanders arbeiten möchtest.
Freizeit Fehlanzeige.
Das duale Studium ist sehr intensiv. Es gibt kein „normales Studentenleben“. Du arbeitest in den Semesterferien, lernst zum Teil abends, wenn andere feiern oder in den Biergarten gehen und je nachdem, wo Hochschule und Betrieb ansässig sind, kann es sein, dass du auch in Sachen Wohnort pendelst und „zweigleisig“ unterwegs bist.
Nichts für Unentschlossene.
Ein „Rückzieher“ kann teuer werden. Unternehmen investieren viel Geld in deine Ausbildung und möchten sichergehen, dass sie auch etwas davon haben. Vertraglich geregelt ist darum häufig eine Rückzahl-Option im Falle eines frühzeitigen Abbruchs des dualen Studiums.