18. November 2024
2 min

Co for it!

Das Start-up CoCrafter macht sich stark für den Fachkräftemangel in der Handwerksbranche.

interview
Bild: ©CoCrafter

Der Fachkräftemangel in der Arbeitswelt ist ein viel diskutiertes Thema, doch wie kann man diesem Problem wirksam begegnen? Drei innovative Köpfe von der Technischen Universität München haben eine Antwort darauf gefunden und das Start-up „CoCrafter” ins Leben gerufen. Ihre Mission: Unternehmen für größere Aufträge zusammenbringen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken.

Johannes Lutz und Philipp Rollwage, beide 22 Jahre alt, haben gemeinsam ihr Abi in Erding absolviert. Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Annabell V. (24) entwickeln und setzen sie eine großartige Idee um und gründen die Plattform CoCrafter. Im Gegensatz zu herkömmlichen Recruiting-Start-ups setzen sie damit nicht auf das Anwerben einzelner Fachkräfte, die oft in unzureichender Zahl vorhanden sind. Stattdessen setzt CoCrafter auf die Zusammenarbeit von Unternehmen – ein Ansatz, der nicht nur innovativ, sondern auch vielversprechend ist.

Co steht auch für Togetherness.

CoCrafter agiert wie ein virtueller Marktplatz, der kleinere Betriebe mit größeren Partnern zusammenführt. Durch diese Kooperation können sie gemeinsam an Projekten arbeiten und Aufträge übernehmen, die sie allein nicht bewältigen könnten. Dabei konzentriert sich CoCrafter ausschließlich auf die Bedürfnisse von Unternehmen; Aufträge von Privathaushalten werden nicht berücksichtigt.

Ein weiterer Ansatz von CoCrafter führt ins osteuropäische Ausland. Unternehmen können auf qualitativ geprüfte Betriebe von dort zurückgreifen, wodurch der bürokratische Aufwand minimiert wird. Johannes Lutz ist überzeugt, dass diese internationale Kooperation den Unternehmen eine einzigartige Möglichkeit bietet, größere Aufträge für Großbetriebe durchzuführen.

CoCrafter kann bereits erste Erfolge verzeichnen. Deutsche Elektroinstallateure nutzen die Plattform, um Arbeiten an lokale und osteuropäische Betriebe zu vergeben. Weitere Bereiche wie Elektro, Trockenbau, Sanitär, Gerüst- und Rohbau, Schweißen und Tiefbau sind ebenfalls vertreten. Auf cocrafter.com findet man stets eine aktuelle Übersicht anstehender Projekte. CoCrafter versteht sich nicht nur als Akquisiteur, sondern auch als Schaltstelle für rechtliche Belange. Das Netzwerk wächst automatisch durch den Schneeballeffekt, was es Unternehmen erleichtert, die benötigten Kräfte zu rekrutieren.

Die Zusammenarbeit mit CoCrafter ist völlig risikofrei, da sie für beide Seiten kostenlos ist. Das Start-up finanziert sich durch monatliche Beiträge von Vielnutzern. Obwohl die Gründer derzeit noch Studierende sind, steht der Sprung in die Arbeitswelt kurz bevor.

Ideen muss man haben.

Die Idee zu CoCrafter entstand aus der Begeisterung für das Handwerk. Die drei Gründer wollten ihr Wissen von der TUM nutzen, um Betriebe zu vernetzen und einen Mehrwert für alle zu schaffen. 

Ihnen geht es dabei nicht um einen ruinösen Preiskampf, sondern um die Qualität der Arbeit. Auf der Homepage sind ausgeschriebene Vorhaben in der Regel mit einem festen Preis hinterlegt, aber auch Verhandlungen sind möglich. Mit CoCrafter wird nicht nur der Fachkräftemangel angegangen, sondern auch ein innovativer Weg beschritten, um die Zusammenarbeit von Unternehmen zu fördern und die Qualität in der Handwerksbranche zu stärken. Das junge Start-up zeigt, dass frische Ideen und Engagement einen bedeutenden Beitrag zur Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten können.