Der Weg zum Medizinstudium unterscheidet sich in mancherlei Hinsicht zu anderen Studiengängen. Aber wenn du ihn erst einmal kennst – und das ist spätestens nach der Lektüre dieses Artikels der Fall –, dann ist es eigentlich ganz easy.
Bundeswehrstudium
Studieren bei der Bundeswehr
In Deutschland gibt es zwei Bundeswehr-Universitäten, die Studienabschlüsse anbieten, die mit anderen Universitätsabschlüssen gleichzusetzen sind: eine in Hamburg und eine in München, bei der man auch Fachhochschulstudiengänge belegen kann.
Wer bei der Bundeswehr eine Offizierslaufbahn einschlagen möchte, hat die Möglichkeit, hier zu studieren – das gilt sowohl für Männer als auch für Frauen. Zwar ist die Bundeswehr im Ganzen etwas kleiner geworden, aber die Zahl der Führungskräfte ist in den letzten Jahren stetig gewachsen.
Vorteile eines Bundeswehrstudiums
Die Vorteile des Studiums sind unter anderem, dass es keine überfüllten Hörsäle gibt, die Professoren haben mehr Zeit und auch die Auswahl der Studiengänge ist sehr groß.
Interessenten können zwischen wirtschaftswissenschaftlichen, ingenieurswissenschaftlichen und sogar geisteswissenschaftlichen Studiengängen wählen. Darüber hinaus haben Offiziere nach dem Studienabschluss einen sicheren Arbeitsplatz bei der Bundeswehr, können sich aber nach Ablauf ihrer vertraglich geregelten Zeit durchaus für einen zweiten Berufsweg entscheiden.
Voraussetzungen für ein Bundeswehrstudium
Wie bei allen anderen Universitäten muss man auch für das Studium bei der Bundeswehr ausreichende schulische Voraussetzungen wie das Abitur oder Fachabitur mitbringen, aber es gibt keinen Numerus Clausus, sondern ausschlaggebend sind vor allem andere Faktoren.
Man sollte natürlich vor allem die körperliche und charakterliche Eignung besitzen, um die Bundeswehrlaufbahn absolvieren zu können.
Am Anfang der Karriere stehen zunächst zwei bis drei Tage dauernde Tests in der Offizierbewerberprüfzentrale (OPZ) in Köln, bei denen eine ärztliche Überprüfung sowie Beratungsgespräche, Befragungen und ein Fitnesstest bestanden werden müssen.
Eine stabile Persönlichkeit und großes Verantwortungsbewusstsein sind unabdingbare Voraussetzungen für den Offiziersberuf. Wenn die Tests bestanden sind und man die Offizierskarriere einschlagen möchte, verpflichtet man sich automatisch zu mindestens zwölf Jahren Dienst bei der Bundeswehr.
Diejenigen, die Sanitätsoffizier werden möchten, müssen zusätzlich einen Medizinertest bestehen und sich aufgrund des wesentlich länger dauernden Studiums für mindestens 17 Jahre verpflichten.
Bevor das Studium beginnen kann, müssen die Offiziersanwärter zunächst die Grund- und Vollausbildung bestehen. Je nachdem, für welchen Bereich sie sich entscheiden, dauert die Ausbildung unterschiedlich lange. Beim Heer kann man erst 39 Monate nach der Einstellung sein Studium beginnen; hier müssen sie zunächst verschiedene Lehrgänge absolvieren wie beispielsweise den Offizierslehrgang, der sechs Monate dauert und mit der Offiziersprüfung endet.
Ablauf des Bundeswehrstudiums
Mitglieder der Luftwaffe können nach 15 Monaten studieren; auch hier schließen sie nach der Grundausbildung einen neunmonatigen Offizierslehrgang mit der Offiziersprüfung ab.
Auch die Marine entlässt ihre Absolventen nach 15 Monaten ins Studium. Sie durchlaufen vorher eine militärische Grundausbildung sowie eine anschließende seemännische Grundausbildung auf dem Segelschulschiff Gorch Fock. Danach folgen der Offiziersgrundlehrgang sowie das Praktikum Flotte und das Grundpraktikum Technik.
In der Regel hat ein Studium bei der Bundeswehr eine Dauer von drei Jahren, die jeweils in drei Trimester plus ein Vierteljahr vorlesungsfreie Zeit für Diplomarbeiten, Urlaub etc. eingeteilt sind. Zur Erholung stehen jedem Studenten im Jahr 26 Urlaubstage zu.
Insgesamt ist das Studium sehr straff organisiert und verlangt großen Arbeitsaufwand und Motivation, aber dafür wird man schneller fertig, und bei guter Organisation ist es durchaus zu schaffen. Ein großer Vorteil ist das weiterlaufende Gehalt: Man muss sich keine Sorgen um die Finanzierung machen und kann gut davon leben, denn an beiden Universitäten gibt es eine Mensa, und auch die Unterkunft in Form von wohnheimähnlichen Appartements ist bis zum 25. Lebensjahr frei.
Auch die universitären Einrichtungen wie Bibliothek oder Sportanlagen können mit genutzt werden.
Weitere Informationen zu den Bundeswehruniversitäten gibt es hier.