29. Juni 2022
3 min

Sporteignungsprüfung: Alles Wissenswerte rund um das Eignungsverfahren

Der Nachweis über eine bestandene Sporteignungsprüfung ist die Voraussetzung, um Sport zu studieren. Was genau geprüft wird, erfährst du hier.

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Wenn du schon während der Schulzeit deine Begeisterung für Sport entdeckt und vielleicht in der Oberstufe das Fach sogar als Leistungskurs belegt hast, bringst du gute Voraussetzungen mit, um die Sporteignungsprüfung erfolgreich abzulegen. Aus welchen Bestandteilen sich die Prüfung zusammensetzt, wie du dich vorbereiten kannst und welche Unterschiede es zwischen den einzelnen Hochschulen gibt, erfährst du in diesem Artikel.

Allgemeine Informationen zur Prüfung

Wenn du ein Sportstudium aufnehmen willst, ist das Bestehen der Eignungsprüfung in der Regel eine der Voraussetzungen für die Zulassung. Doch damit nicht genug: Willst du beispielsweise Sportwissenschaft studieren, benötigst du neben dem Nachweis über die erfolgreich abgelegte Prüfung auch ein entsprechend gutes Abitur, da die Zahl der Studienanfänger durch einen Numerus Clausus (NC) beschränkt wird. Du solltest dich also vor der Bewerbung bei verschiedenen Hochschulen informieren, um herauszufinden, wo du die besten Chancen auf einen Studienplatz hast.

Die Prüfung ist nicht bundesweit einheitlich. Die verschiedenen Hochschulen und Universitäten gestalten den Test je nach ihrer fachlichen Ausrichtung und den Schwerpunkten des Studiengangs unterschiedlich. Aufgrund dieser uneinheitlichen Ausrichtungen erkennen nicht alle Lehranstalten den Test, den du bei einer anderen Einrichtung abgelegt hast, an. In einigen Bundesländern gibt es hierzu Abkommen zwischen den Universitäten, beispielsweise in Baden-Württemberg: Hier akzeptieren alle Hochschulen den Nachweis über den bestandenen Test von einer anderen Einrichtung des Bundeslands. In Bayern wiederum wurde ein zentrales Testverfahren eingerichtet, das die Bewerbung für die Studieninteressenten vereinfachen soll. Du solltest dich also genau erkundigen, wo du die Prüfung ablegen kannst, damit sie an deiner Wunsch-Universität gültig ist.

Welche Fähigkeiten und Kenntnisse werden getestet?

Durch die Prüfung soll ermittelt werden, ob du über ein bestimmtes Minimum an körperlicher Leistungsfähigkeit verfügst, das du für ein erfolgreiches Sportstudium benötigst. Außerdem werden sportpraktische und -technische Fertigkeiten getestet. Die Prüfungen bestehen meist aus 20 Einzeldisziplinen, in denen dir verschiedene Aufgaben gestellt werden. Dabei kommt es auf folgende Fähigkeiten an:

  • Kraft
  • Schnelligkeit
  • Beweglichkeit
  • Schnellkraft
  • Ausdauer
  • Koordinationsvermögen

Zusätzlich werden Schulsportarten getestet, darunter:

  • Leichtathletik
  • Schwimmen
  • Geräteturnen
  • eine Mannschaftssportart
  • eine Form des Rückschlagspiels

In der Regel musst du nicht alle Aufgaben bestehen, sondern kannst bei einer von 20 Disziplinen unterdurchschnittlich abschneiden und bei der Prüfung trotzdem erfolgreich sein. Dies variiert jedoch je nach Hochschule.

Wie wird geprüft?

Um Objektivität und Vergleichbarkeit zu gewährleisten, setzen die Lehranstalten geeignete und validierte Testverfahren ein. Eines dieser Verfahren ist der Wiener Koordinationsparcours. Dieser testet unter anderem folgende Fähigkeiten:

  • Raumerfassungsvermögen
  • Bewegungssteuerung
  • Gleichgewichtssinn
  • Bewegungsfluss
  • Bewegungspräzision
  • Flexibilität

An dieser Liste erkennst du, dass es bei dem Eignungstest nicht nur darauf ankommt, dass du über eine gute Ausdauer verfügst und kräftig genug für Klimmzüge bist. Gute Körperbeherrschung, Geschicklichkeit und Balance gehören ebenfalls zu den Anforderungen, die an dich gestellt werden.

Warum und wie solltest du dich auf die Prüfung vorbereiten?

Die Eignungstests sind dafür berüchtigt, dass sie die Bewerber mit hohen Ansprüchen konfrontieren. Daher ist es nicht verwunderlich, dass je nach Hochschule 50 bis 60 % der Prüflinge den Test nicht auf Anhieb bestehen. Glücklicherweise kannst du ihn unbegrenzt wiederholen. Zu den körperlich anstrengenden Aufgaben kommt der psychische Druck hinzu, dem du in jeder Prüfungssituation ausgesetzt bist und der dir die fehlerfreie Ausführung der Aufgaben erschwert. Mit der entsprechenden Vorbereitung kannst du ruhiger in den Test gehen und deine Erfolgschancen entsprechend steigern.

Die Universität Köln bietet einen Übungstag an, durch den du den Ablauf der Prüfung kennenlernst und feststellen kannst, wie gut deine Fähigkeiten sind und wo du dich verbessern musst. Es gibt auch spezielle Vorbereitungskurse, beispielsweise in Bergisch-Gladbach, die jedoch kostenpflichtig sind. Generell solltest du drei Monate für die Vorbereitung einplanen.