8. Dezember 2022
4 min

Lernen mit Strategie – Erfolg durch passende Lernmethoden

Sind wir mal ehrlich – jede*r von uns hat schon das ein oder andere Mal auf den letzten Drücker gelernt, die Lernsession für die Prüfung aufgeschoben oder einfach gar nicht erst angefangen, weil: Lernen ist ja eh’ einfach nur nervig.

Lernen mit Strategie
Bild: © lieber.jetzt

Das Gute ist, dass wir uns nicht so fühlen müssen – denn hinter dem Thema nachhaltig Lernen steckt zum Glück noch viel mehr als Frustration und Lustlosigkeit. Oft nutzen wir unpassende Lernmethoden und unsere Herangehensweise ist von Vornerein total negativ. Ich möchte dir in diesem Artikel meine persönlichen Lernmethoden – Favoriten vorstellen und deinen Blickwinkel auf den Bereich Weiterbildung und Lernen vielleicht sogar ein bisschen verschönern.

Active Recalling

Bestimmt hast du schon mal von dem Active–Recalling  Prinzip gehört. Dieses meint kurzgesagt, dass du, anstatt nur passive Zusammenfassungen zu erstellen, das jeweilige Thema in deinen eigenen Worten wiedergibst. Dadurch muss dein Gehirn aktiv arbeiten und sich mit den Inhalten auseinandersetzen, denn sie werden ja nicht einfach nur auswendig gelernt, sondern direkt miteinander verknüpft. So merkst du außerdem umso schneller, wo noch Lücken sind und in welche Inhalte du dich besser nochmal reinliest. Active Recalling lässt sich auch super zu zweit anwenden. Dafür muss die andere Person das Thema gar nicht groß kennen, es ist sogar fast besser, wenn sie so wenig Vorwissen wie möglich hat. Dadurch nimmst du die Rolle der Lehrperson ein und bist dazu gezwungen, das Thema so anschaulich und verständlich wie möglich zu erklären. Das Praktische daran: Du selbst lernst dabei noch mehr als dein Gegenüber, weil du die Person bist, die erklärt. Also praktisch win-win.

Kiss – keep it short & simple!

Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man oft dazu neigt, seitenlange Zusammenfassungen zu schreiben – und dafür geht eine Menge Zeit drauf. Versuche deshalb mal, Inhalte runterzubrechen. Mit Mindmaps oder Concept Maps schaffst du es, komplexe Themen auf Schlüsselwörter und Verbindungen zu minimieren. Wenn du also zum Beispiel eine MindMap zum Thema Nervensystem erstellst, verwendest du nur Schlüsselwörter und vielleicht jeweils noch 1-2 kurze Sätze dazu. Jedes Mal, wenn dein Gehirn sich mit diesen Schlüsselwörtern befasst, muss es arbeiten und die Zusammenhänge knüpfen. Die Schlagwörter sind also wie der erste Stein beim Domino und stoßen Schritt für Schritt den nächsten Denkprozess an.

Verschiedene Sinneskanäle nutzen.

Bitte macht nicht den Fehler und lernt immer gleich. Das ist nämlich ziemlich langweilig und funktioniert deshalb auch nicht lange. Vokabeln lernen? Schreib dir einsprachige Vokabelkarten und hänge die Wörter an verschiedenen Stellen in deinem Zimmer auf. Jedes Mal, wenn du daran vorbeiläufst und einen kurzen Blick darauf wirfst, lernst du passiv. Schreibe einen kurzen Text und verwende in diesem 10 neue Wörter, die du lernen musst. Dabei verbesserst du sogar noch deine Schreibkompetenz und lernst gleichzeitig die neuen Wörter. Oder nehme kurze Sprachmemos auf, in denen du ein Thema nochmal mündlich erklärst. Die Memo kannst du dir dann bei der Wiederholung immer wieder anhören. Rede mit dir selbst, also erzähle dir, von was z.B. der Text handelt, laufe in deinem Zimmer herum oder gehe raus an die frische Luft. Das große Zauberwort ist hier Abwechslung. Du wirst relativ schnell merken, welche Optionen für dich am besten funktionieren.

Tu es für dich.

Hast du schonmal darüber nachgedacht, dass es eigentlich eine ziemlich coole Sache ist, das eigene Wissen und den eigenen Horizont erweitern zu dürfen? Ich weiß, es kann frustrieren, ein Thema nicht zu verstehen und manchmal fragen wir uns: Wofür zur Hölle brauche ich das denn jetzt? Aber mit diesem Ansatz kommen wir leider überhaupt nicht weiter und drehen uns nur endlos im Kreis. Versuche doch mal, Lerninhalte, die dich weniger interessieren als eine Art Herausforderung zu sehen, an der DU wächst. Egal, wie langweilig das Thema scheinen mag, in jedem Fall wird es dich stärker und stolz machen, wenn du es gerade dann trotzdem lernst. Ähnlich wie beim Sport kann so eine Situation, Endorphine auslösen, weil wir unser Gehirn und unseren Schweinehund bewusst herausfordern, anstatt nur auf der Stelle zu bleiben.

Ich kann dir nach Abitur und 4 Jahren Studium versichern, dass niemand immer gerne lernt und es völlig normal ist, auch mal überhaupt keinen Bock zu haben. In den Momenten geht es darum, dass du weißt, wie du dem entgegenwirken kannst. Also schreibe dir doch mal 2 oder drei kleine Erinnerungen auf Post-Its, die du an deinem Schreibtisch aufhängst und die dich an schlechten Tagen daran erinnern, warum es ziemlich cool ist, Lernen zu dürfen. Ich bin mir sicher, dir fällt mehr ein, als du zu Beginn so denkst.

Ich drücke dir alle Daumen für deinen individuellen Lernweg und hoffe, dich ein bisschen inspiriert zu haben. Und glaube mir: Du hast alles, was du für Lernerfolge brauchst, schon in dir.

Du musst es nur noch auspacken!

 

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