Wusstest du, dass es rund 20.000 Studiengänge gibt? Das ist eine ganze Menge und bevor du dich jetzt auf die Suche nach dem „Richtigen“ machst, hab bitte im Hinterkopf, dass es bei ca. der Hälfte aller Studiengänge einen Numerus clausus (kurz: NC) gibt. Man könnte sagen, das ist so eine Art VIP-Eintritt für very intelligent persons. Warum das so ist? Es gibt weniger Studienplätze als Leute, die Bock drauf haben.
Wissenschaftliches Schreiben
Im Studium wirst du immer wieder in die Situation kommen, wissenschaftliche Arbeiten schreiben zu müssen, egal ob bei Seminararbeiten, Referaten und besonders bei den Abschlussarbeiten.
Bevor du damit anfängst, solltest du einige grundlegenden Überlegungen anstellen: Über das Thema, den Arbeits- und den damit verbundenen Zeitaufwand, die Recherche und z.B. den Arbeitsplatz.
Das Thema
Solltest du von vom Dozenten kein Thema vorgegeben bekommen, musst du genau abwägen, über welches selbstgewählte Thema du schreiben willst.
Wähle wenn möglich ein Thema, das dich interessiert und/der mit dem du bereits vertraut bist, dann fällt das Arbeiten leichter.
Verschaffe dir einen Überblick darüber, ob es genug Stoff für eine Arbeit gibt oder ob das Thema vielleicht zu breit gefächert ist. Überprüfe dann, ob es genug (deutschsprachige) Literatur gibt, wo und in welchem Zeitraum du sie dir beschaffen kannst. Danach kannst du beginnen, dein gewähltes Thema ggf. einzugrenzen und dir über den logischen Aufbau und die Struktur der Arbeit Gedanken zu machen.
Die Recherche
Beginne damit, dir einen Überblick über die Literatur zu verschaffen, die du verwenden willst.
In wissenschaftlichen Bibliotheken oder auch in Stadtbibliotheken hast du Zugang zu den Werken, die benötigt werden. Allerdings schadet es nicht, sich im Vornhinein über die dortige Informationsbeschaffung, Katalogbenutzung und Literaturrecherche zu informieren. Viele Hochschulbibliotheken bieten dazu, meist zu Semesterbeginn, Kurse an.
Auch über das Internet kannst du Literatur, z.B. Artikel, beschaffen, nur ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Quellen auch seriös sind und du dir die Seiten ggf. speicherst, da viele Informationen nur über eine bestimmte Zeitspanne hinweg verfügbar sind. Es gibt für Fachzeitschriftenartikel, Hausarbeiten, Dissertationen, e-journals und e-books Datenbanken – z.B. PubMed, GRIN.com oder EBSCO - die du ebenfalls über das Internet nutzen kannst, auch wenn diese oftmals kostenpflichtig sind.
Bereits gesicherte Literatur solltest du auf jeden Fall erfassen und sie so sortieren, dass du sie nicht nur wiederfinden, sondern auch der entsprechenden Quelle ohne Probleme zuordnen kannst.
Die Struktur
Häufig wird die Struktur der Arbeit von den Dozenten oder der Hochschule vorgegeben und es gibt Vorlagen für z.B. das Deckblatt. Wenn dies nicht der Fall ist, kann man sich an anderen Arbeiten – möglichst aus demselben Fachbereich – orientieren. Zu einer wissenschaftlichen Arbeit gehören grundsätzlich folgende Punkte:
- Deckblatt: Als „Aushängeschild“ soll es dem Dozenten einen Überblick über die vorliegende Arbeit verschaffen und über den Namen der Hochschule, der Fakultät und des Fachbereichs informieren, ebenso wie über den Titel und das Thema der Arbeit, den Namen des Verfassers und den des Dozenten. Vorlagen und weitere Angaben dazu findest du unter wissenschaftliches-arbeiten.org und z.B. studi-lektor.de.
- Inhaltsverzeichnis: Es sollte möglichst dezimal gegliederte Überschriften aufweisen, was bedeutet, dass jede untergeordnete Überschrift mittels eines Punktes nach der Zahl nummeriert wird (z.B. 1. Einleitung, 1.1. Grundlagen, 1.2. … ). Wenn du mit Word arbeitest, ist es am hilfreichsten, Formatvorlagen zu verwenden, um sich dann später automatisch ein Inhaltsverzeichnis generieren zu lassen. Die Seite Diplom-Reader oder z.B. praxixtipps.chip.de bieten dort Hilfestellungen.
- Abkürzungsverzeichnis/Glossar: Wenn du in deiner Arbeit viele Abkürzungen und Fachausdrücke verwendest, ist es angebracht, diesen Menüpunkt zu erstellen, um dem Leser die Arbeit verständlicher zu machen.
- Einleitung: In diesem Abschnitt werden Fragestellung der Arbeit, das Ziel, die Grundlagen, etc. erläutert.
- Hauptteil: Er wird in verschiedene Abschnitte gegliedert (bei naturwissenschaftlichen Arbeiten meist unterteilt in die Kapitel Material & Methoden, Ergebnisse und Diskussion), in denen du auf die Fragestellungen deiner Arbeit eingehst. Sind Abbildungen – sollten welche verwendet werden – relativ groß, werden sie im Anhang eingefügt.
- Zusammenfassung: In diesem Menüpunkt werden alle Arbeitsergebnisse aus dem Hauptteil noch einmal zusammengefasst.
- Anhang: Hier werden alle Grafiken oder z.B. Artikel eingefügt, die im Hauptteil zu viel Platz wegnahmen.
- Literaturliste: In diesem Abschnitt muss die verwendete Literatur – egal ob Buch, Internetseite oder Artikel – angegeben werden, zusammen mit allen dazu vorhandenen Daten (Autor, Erscheinungsjahr, Verlag, etc.)
- Danksagung: Dort wird dem Professor für die Bereitstellung des Themas (falls dieses vorgegeben ist), sowie dem Zweitkorrekturleser und z.B. dem Betreuer gedankt.
- Erklärung: In der Erklärung muss angegeben werden, dass die Arbeit ohne fremde Hilfe nur mit den angegebenen Quellen erstellt wurde. Dann wird sie mit Ort und Datum versehen und muss handschriftlich unterschrieben werden. Eine Vorlage für diese Erklärung findest du unter wissenschaftliches-arbeiten.org.
Das Layout
Meistens gibt es auch hier Vorgaben vom Dozenten oder der Hochschule. Wenn dies nicht der Fall ist, kannst du dich an folgende allgemeine Vorgaben halten:
- Seitenränder: Oben und unten ca. 2 cm, links etwa 4 cm, um die Arbeit heften zu können und rechts bis zu 7 cm Korrekturrand.
- Zeilenabstand: 1,5-zeilig
- Schriftgröße: 12 Pt.
- Schriftart: z.B. Arial oder Times New Roman
- Hervorhebungen (z.B. Zitate): kursiv; bei längeren Zitaten eingerückt
- Seitenzahl: unten, zentriert oder rechtsbündig.
- Fußnotentext: 10 Pt.
Das Zitieren
Oft gibt es auch hier Vorgaben des Dozenten. Wenn nicht, kannst du dich an eine der gängigen Zitierweisen halten, welche die ganze Arbeit über eingehalten werden sollten.
Hier findest du einige Links mit möglichen Zitierweisen:
Wissenschaftliches-arbeiten.org
Moesgen.de
Arbeitschreiben.de
Die Abgabe
Auch für den Druck sollte genug Zeit eingeplant werden und es ist sehr wichtig, dass du dir noch einmal die Zeit für eine Endkorrektur nimmst, wobei du folgende Aspekte noch einmal überprüfen solltest.
- Ist das Deckblatt ohne Schreibfehler?
- Sind alle Kapitel der Arbeit vollständig und in der aktuellsten Version vorhanden?
- Sind die Teile der Arbeit in der richtigen Reihenfolge?
- Ist die Literaturliste vollständig?
- Sind die Kapitelnummerierungen korrekt?
- Sind die Tabellen und Abbildungen korrekt nummeriert?
Nachdem die Arbeit dann gedruckt wurde, solltest du noch Folgendes überprüfen:
- Ist beim Drucken alles glatt gelaufen (Arbeit noch einmal seitenweise durchblättern!)?
- Ist die Erklärung unterschrieben?
Eine Hausarbeit wird nur in sehr seltenen Fällen gebunden (ganz im Gegensatz zu Abschlussarbeiten!), sie kannst du in einer Klemmmappe mit transparenter Oberseite abgeben. Achte jedoch darauf, mehr als nur ein einziges Exemplar zu drucken.